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Erfolgsstories

Was tun so kleine Flächen gegen das Artensterben?

Von der reinen Größe einer Fläche sollte man sich nicht täuschen lassen. Selbst mit einem Kübel auf dem Balkon lässt sich schon etwas bewirken. Das klingt zunächst einmal erstaunlich, hat aber einen einfachen Grund: Die Auswahl der richtigen Pflanzen.

 

Dabei ist es unheimlich wichtig, sich nicht auf die Versprechen in Gartencentern zu verlassen. Die dort häufig vergebenen Label “Insektenfreundlich” oder “Bienenweide” sind meistens das Papier nicht wert, auf das sie gedruckt werden. Wer wirklich etwas gegen das Artensterben tun möchte, der muss heimische Pflanzen setzen. Sobald wir das tun, finden sich innerhalb kürzester Zeit die darauf angewiesenen Insekten ein. Diese haben sich im Laufe der Evolution über Millionen von Jahren aneinander angepasst wie Schlüssel und Schloss.

 

Natürlich gibt es auch bei den heimischen Pflanzen große Unterschiede in ihrer Wichtigkeit für die Insekten. Um hier die richtigen Arten auszuwählen, bedarf es schon etwas mehr Kenntnis. Doch wer bei der Auswahl richtig liegt, der wird anschließend mit einem teilweise schier unglaublichen Artenreichtum belohnt.

Filzzahn-Blattschneiderbiene (Megachile pilidens)

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Die Filzzahn-Blattschneiderbiene ist eine der über 560 solitär (alleine) lebenden Wildbienenarten in Deutschland. Zur Anlage ihrer Brut benötigt Sie Hohlräume zwischen Steinen in welche sie Pollen einträgt Dabei bevorzugt Sie Fabaceae (Schmetterlingsblütler) und Korbblütler (Asteraceae). Der Vorgarten im linken Foto bietet ihr perfekte Bedingungen, sodass dort bereits mehrere Exemplare der gefährdeten Art gesichtet wurden.

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Möndcheneule (Calophasia lunula)

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Die Möndcheneule gehört zu den Eulenfaltern. Namensgebend für den Nachtfalter mit seiner feinen Zeichnung sind die halbmondförmigen weißen Nierenmakel. Die gelblichen Raupen ernähren sich ausschließlich von Leinkraut (Linaria spec.), vor allem von Linaria vulgaris (Gew. Leinkraut). Sie wiederum dienen vielen weiteren Tieren als Nahrungsgrundlage. Das gilt natürlich besonders für die zahlreichen insektenfressenden Vogelarten.

Spalten-Wollbiene (Anthidium oblongatum)

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Die Ähnlichkeit mit der klassischen Wespe hält der Spalten-Wollbiene ihre natürlichen Feinde recht effektiv vom Leib. Die Männchen fliegen Patrouille zwischen den Nahrungspflanzen. Leider ist sie aufgrund des fortschreitenden Lebensraumverlustes mittlerweile nur noch selten anzutreffen. Es dauerte nur knapp 3 Monate nach Anlage bis sie im abgebildeten Garten aufgetaucht ist, um dort Pollen für ihre Nachkommen zu sammeln.

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Bienenwolf (Philanthus triangulum)

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Der Bienenwolf ist eine solitär (alleine) lebende Wespenart. Seine Nachkommen füttert er mit Honigbienen, welche er durch einen Stich lähmt. Er benötigt für den Bau seiner Brutröhren warme, sandige Böden. Diese werden immer seltener, weshalb auch der Bienenwolf im Bestand deutlich zurück geht. Im abgebildeten Garten konnten zahlreiche Exemplare beobachtet werden. Der Bienenwolf findet hier ein neues Zuhause.

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