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Warum tun wir was wir tun?

Das Insektensterben ist in aller Munde - und das nicht nur wegen der zahlreichen Studien, welche die katastrophale Lage untermauern. Auch an der eigenen Windschutzscheibe und bei Spaziergängen lässt sich der massive Schwund am eigenen Leib (er)fahren.

Dieser Rückgang hat viele verschiedene Ursachen wie z.B. die industrielle Landwirtschaft, Flächenversiegelung und Überdüngung durch Abgase und Feinstaub. Daran kann der Einzelne kaum etwas ändern. 

 

Was jedoch vielen nicht bewusst ist, auch wir selbst tragen mit der heutigen Gartengestaltung unbewusst zu einem nicht unerheblichen Teil zu diesem Massenaussterben bei. Alle Gärten in Deutschland gemeinsam haben in etwa dieselbe Fläche wie alle unsere Naturschutzgebiete zusammen. Sofern sich in den Schotterflächen überhaupt noch lebende Pflanzen befinden, handelt es sich dabei fast ausschließlich um Exoten aus fernen Ländern. Diese mögen zwar zumindest teilweise prächtig und lange blühen, sind jedoch für die heimische Tierwelt fast vollkommen wertlos. Auch beliebte “Bienenweiden” aus dem Gartencenter wie Lavendel, Rosmarin oder Phlox halten leider nicht, was oft versprochen wird. Sie locken zwar massenweise Honigbienen und auch einige häufige Hummel-Arten an, doch um diese Arten geht es nicht. Diese Arten sind nicht bedroht und werden es auch nie sein. Das liegt daran, dass sie zu den absoluten Generalisten gehören. Das heißt, sie können fast jede beliebige Nahrungsquelle zur Versorgung von sich selbst und ihren Nachkommen nutzen. 

 

Ein Großteil der bei uns heimischen, über 30.000 Insektenarten kann das jedoch nicht und gehört zu den Spezialisten. Das heißt, sie sind auf eine geringe Menge an Pflanzenarten angewiesen, um sich fortpflanzen zu können. In zahlreichen Fällen geht das so weit, dass nur eine einzige Pflanzenart zur Verpflegung der Nachkommen dient. Kommt diese Art in einer Region nicht vor, so können dort auch die spezialisierten Insekten nicht überleben.

 

Setzen wir jedoch auf die für unsere Tierwelt so wichtigen heimischen Pflanzen, so fördern wir teilweise sehr seltene Arten und arbeiten aktiv gegen das Insektensterben. Selbst auf kleinsten Flächen stellen sich innerhalb kürzester Zeit faszinierende Tiere ein. Das zeigt uns, dass es noch nicht zu spät ist. Die Arten kommen in unserer ausgeräumten Landschaft offenbar trotz allem noch in geringer Zahl vor. Packen wir es also an und gestalten Überlebensinseln für unsere heimischen Pflanzen und Insekten!

Über Greenwashing & Stolperfallen

Es ist wunderbar, zu sehen, wie viele Menschen sich gegen das Insektensterben engagieren möchten. Inzwischen haben das auch die Garten-Center erkannt und bieten zahlreiche Pflanzen an, die als "Bienenweiden" oder "Insektenmagnet" gekennzeichnet sind. Leider handelt es sich dabei fast immer um exotische Pflanzen, die per se kaum einen Wert für unsere heimischen Insekten haben. Viele davon werden sogar mit Pestiziden behandelt. Auch der Torfabbau für das Substrat dieser Pflanzen ist ein großes Problem.

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